AG Historische Mitte Berlin Arbeitsgemeinschaft zur Wiedergewinnung des historischen Stadtkerns
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 Kurfürstliche Residenzstadt bis 1700 Als Berlin Wohnsitz der Hohenzollern wird, muss es seinen Status als Hansestadt aufgeben. Die ökono- mischen Aktivitäten verlagern sich vom Handel auf die Produktion von Luxuswaren für den Hofadel. Die Bevölkerungszahl steigt im 16.Jahrhundert auf über 10.000 an. Von 1658 bis 1683 lässt Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (der Große Kurfürst) Cölln und Berlin mit Festungswerken nach Plänen von Johann Gregor Memhardt versehen, die weitgehend entlang der alten Stadtmauer von Berlin angelegt werden. Nur an einigen Stellen wurden die Stadttore nach außen verlegt. Cölln liegt nun nicht länger an der Außengrenze, weil im Rahmen des Festungsbaus inner- halb der neuen Festungsmauer jenseits des Spreekanals die Neustädte Friedrichswerder im Westen und Neukölln am Wasser (Neu-Cölln) im Süden angelegt wurden. Teile des Festungswerkes, insbeson- dere die Bastionen, sind noch heute im Straßengrundriss der Stadt zu erkennen, beispielsweise am Hausvogteiplatz. Die Städte Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt werden im Jahre 1710 zur königlichen Haupt- und Residenzstadt Berlin vereinigt. Zunehmend stehen nun die Festungsmauern der städtischen Entwicklung im Wege, sodass man diese ab 1734 schleift. Baumaßnahmen in Cölln – Das Schloss auf der Spreeinsel Der Kurfürst Friedrich III. krönt sich bekanntlich selbst in Königsberg als Friedrich I. zum König in Preußen. Die neue Würde hat aber auch eine exzessive Prachtentfaltung zur Folge. So verdoppeln und verdreifachen sich in seiner Regierungszeit die Ausgaben im Verhältnis zu den Einnahmen. Die höfi- schen Repräsentationskosten bringen den Staat an den Rand des Ruins. Zu einer Residenz gehören seiner Meinung nach repräsentative Gebäude wie Schloss, Hofkirche, Biblio- thek, Marsstall und Zeughaus. Zu deren Errichtung und Ausgestaltung braucht man fähige Künstler: Architekten, Maler und Bildhauer. Künstlerischer Kopf dieser Umgestaltung wird Andreas Schlüter (1664-1714), den Friedrich noch als Kurfürst 1694 nach Berlin holt, um ihn zunächst zwei Jahre in die damaligen Kunstzentren nach Frankreich und in die Niederlande zur weiteren Ausbildung zu schicken. In Italien soll er Abgüsse antiker Skulpturen für die Berliner Akademie beschaffen, an der er auch lehrt. Dabei lernt er Skulpturen Michelangelos und Berninis kennen und schätzen. 1696 ist Schlüter wieder zurück in Berlin und arbeitet bald am Weiterbau des von Johann Arnold Nering (1659-1695) begonnenen Zeughauses. Er gibt dem Bau und dem Innenhof mit seinen Triumphhelmen und den Masken der sterbenden Krieger sein unverwechselbares Aussehen. Andreas Schlüter, vom Kurfürsten Friedrich III. als Hofbildhauer eingestellt, gestaltet eins der berühm- testen Reiterdenkmäler, das des Großen Kurfürsten. Es wird in einem Atemzug mit dem von Marc Aurel in Rom und Ludwig XIII. in Paris genannt. Er riskiert technisch den großen Wurf: das unglaublich viel- fältig und kompliziert gestaltete Denkmal wird in einem Guss aus Bronze hergestellt. Im folgenden Jahr wird Schlüter Schlossbaudirektor, um der Residenz mit dem Neubau des königlichen Schlosses die architektonische Mitte zu geben. Er baut das Renaissanceschloss zu einer imposanten Barockresidenz aus. 1701 zieht der König im Triumphzug, vom Krönungsort Königsberg kommend, im neuen Schloss ein. Der prunkvolle Ausbau soll das junge preußische Königtum in seiner Bedeutung vor allen anderen Landesfürsten des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation hervorheben. Vorbild für das Schloss ist der italienische Barock: seine Fensterachsen sind denen des Palazzo Madama in Rom nachempfunden. Viele der Skulpturen Schlüters erinnern in ihrer Ausdruckskraft an sein Vorbild Michelangelo.
Berlin / Cölln Berlin, Cölln Kurfürst Friedrich III. / König Friedrich I. (1657-1713) Friedrich Wilhelm I. (1688-1740) Friedrich II. (1712-1786) Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) Wilhelm I. (1797-1888)
Ahnengalerie der preußischen Könige
Diese preußischen Herr- scher prägen jeweils durch  ihren Charakter, ihre Vor- lieben und Veranlagungen entscheidend die nunmehr preußische Königstadt.
Zeughaus, Masken sterbender Krieger, Andreas Schlüter Zeughaus um 1749, Ansicht von Westen. Mittelrisalit des Zeughauses, Aufnahme 1930. Andreas Schlüters Reiterdenkmal auf der Langen Brücke Schlüters Entwurf, der noch eine Kuppel im Osten vorsieht, der Zweite Hof, den später Eosander baut, ist hier erst angedeutet. Kolorierter Stich vom vollendeten Schloss um 1740. Schlüters Reiterdenkmal auf der Langen Brücke, Stich um 1740.
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