AG Historische Mitte Berlin Arbeitsgemeinschaft zur Wiedergewinnung des historischen Stadtkerns
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1848 errichten Teilnehmer der Märzrevolution im Kampf gegen das königliche Militär in der Breiten Straße eine der größten Barrikaden. Im 19. Jahrhundert wandelt sich das Straßenbild von einer vornehmen Wohnstraße zur belebten Geschäfts- straße; zwischen der Brüderstraße und der Breiten Straße etablierte sich das Warenhaus von Rudolph Hertzog. (Scharrenstraße / Ecke Brüderstraße) Aus kleinen Anfängen entwickelt  es sich bald zu einem großmaßstäblichen Warenhauskomplex, der bis 1930 den gesamten Block sowie Teile des kleineren Baublocks südlich der Scharrenstraße einnimmt. Um 1900:
Breite Straße (II)
Warenhaus Rudolph Hertzog (Scharrenstraße/ Ecke Brüderstraße) Märzrevolution, 1848 Barrikaden, Breite Straße, Märzrevolution 1848 Breite Straße, 1848, Märzrevolution Warenhaus Rudolph Hertzog Warenhaus Rudolph Hertzog Warenhaus Rudolph Hertzog Warenhaus Rudolph Hertzog Blick auf den Schlossplatz in die Breite Straße um 1870, noch ohne Neptunbrunnen. (Albert Schwarz, Stadtmuseum.)  Blick aus dem 2. OG des Schlosses,  nun mit Brunnen um 1898. Der Schlossplatz von Westen um 1905. In die Breite Straße führen nun                                           die Schienen der Pferdebahn.         Luftaufnahme aus dem Zeppelin um 1920.
In der Breiten Straße 11 befand sich das Ermelerhaus, eines der wenigen erhalten gebliebenen Patrizierhäu- ser Alt-Berlins. Das dreigeschossige Haus wird seit den 1720er Jahren von seinen Besitzern mehrmals um- gebaut, wobei es Ausmalungen und eine nahezu kreisrunde, frei geschwungene hölzerne Treppe erhält. Ludwig Damm, ein Heereslieferant Friedrich II., der das Haus 1760 erwarb, stattet es im Stil des Rokoko aus. Seit dieser Zeit prägen das Treppenhaus eine illusionistische Ausmalung und ein schmiedeeisernes, vergoldetes Treppengeländer. Von den Ecknischen her beleuchten es laternentragende Putti, die im Deckengemälde in den Himmel fortschwebten. Die drei Flügel des Gebäudes waren im ersten Obergeschoss enfiladiert. Der dreifenstrige Festsaal enthielt Wandgemälde mit Landschaftsdarstellungen der römischen Antike, geschaffen vom Berliner Veduten- und Theatermaler Carl Friedrich Fechhelm, ein allegorisches Deckengemälde nach Art des Johann Christoph Frisch und einen stuckmarmornen Kamin. Eine Gedenktafel (Nr. 11, früher Nr. 20) erinnert an die Gründung der Julius Springerschen Verlagsbuchhand- lung; auch der erste Sitz der Vossischen Zeitung befand sich hier. Prominente Bewohner sind Karl Friedrich Schinkel, Andreas Schlüter, Michael Mathias Smids und der reiche Tabakhändler Wilhelm Ermeler, der das Haus 1824 erwirbt. Der erfolgreiche Unternehmer war ein typischer Vertreter des vielseitig gebildeten und auf- strebenden Berliner Bürgertums. Das Ermelerhaus wird durch wöchentliche öffentliche Abende in den nächsten Jahrzehnten zu einem Treffpunkt der Berliner Gesellschaft. Bis ins hohe Alter erscheinen im Kreis von Künstlern, Gelehrten und Kaufleuten regelmäßig der Bildhauer Rauch, der Bischof Neander, der Musikkritiker Rellstab, wie auch der Gouverneur von Berlin, der „Alte Wrangel“ und die Politiker Auerswald und Itzenplitz. Im Vergleich:  Die Breite Straße  1885 – 1945 und heute
Ermelerhaus, Breite Straße 11 Ermelerhaus, Breite Straße 11 Ermelerhaus, Breite Straße 11 Ermelerhaus, Breite Straße 11 Eckhaus Breite Str. 1, 1887 (Architekt W. Mertens). Breite Str.1,  Staatsratsgebäude der DDR, 1965.
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