AG Historische Mitte Berlin Arbeitsgemeinschaft zur Wiedergewinnung des historischen Stadtkerns
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Die Breite Straße (bis ins 17.  Jahrhundert Große Straße) gehört zum ältesten Siedlungskern von Cölln. Sie ist nicht nur eine der ältesten Straßen Cöllns, sondern auch die wichtigste. Die Erhe- bung zur Residenzstadt des Kurfürstentums Brandenburg und die Anlage des Schlossbezirks unmittelbar nördlich des Siedlungskerns von Cölln sind prägend für die weitere Entwicklung der Stadt. Im Stadtgrundriss bildet die den Fluss querende alte Handelsstraße, die spätere Gertrauden- straße, die Hauptbezugslinie für die bauliche Entwicklung dieses Bereiches. Den westlichen Abschluss bilden das Gertraudentor und die Gertraudenbrücke über den westlichen Spree- arm, im Osten führte der Mühlendamm hinüber nach Alt-Berlin.   Auf der nördlichen Seite der Gertraudenstraße entstehen im 13. Jahrhundert der Cöllnische (Fisch-) Markt, das Cöllnische Rathaus und die erste Petrikirche. Markt, Rathaus und Kirche kennzeichnen den städtischen Mittelpunkt Cöllns; auf sie sind sowohl das durch die Breite Straße und die Brüderstraße geprägte Petriviertel nördlich der Gertrauden- straße als auch die Bebauung der südlich an- schließenden Fischerinsel ausgerichtet. Nach der Errichtung des Schlosses entwickelt sich die Breite Straße zur vornehmsten Straße der Residenzstadt. Nach dem Bau des Berliner Stadtschlos- ses, dessen späteres Portal II in der Süd- fassade sich an der Breiten Straße orien- tiert, erwirbt der kurfürstliche Hof ent- lang dieser Straße bevorzugt Grund- stücke zur Errichtung von Freihäusern für Hofbeamte und Bedienstete. Die Straße entwickelt  sich zu einer der vor- nehmsten Adressen der Stadt. Die Bau- meister Matthias Smids (Alter Marstall), Andreas Schlüter und Karl Friedrich Schinkel gehören zu ihren Bewohnern. Das Kopfgebäude der Breiten Straße, der Alte Marstall, sowie der einzige erhaltene Spätrenaissancebau Berlins, das Ribbeckhaus vermitteln einen Eindruck von dem früheren repräsentativen Charakter dieser Straße. 1624 wurde es für den Hofbeamten von Ribbeck errichtet. Es war ein Traufenhaus mit vier Zwerchhäusern und zwei Geschossen. 1803 wurde es um ein Geschoss erhöht und die Zwerchhausgiebel etwas verändert.
Die Breite Straße (I)
Neben den Familien Gotzkowsky und Nicolai lebten hier die Partheys, Elisa von der Recke, Christoph August Tiedge, Christian Gottfried Körner, Minna Körner, Dorothea Stock und Ludwig Jonas. Das Haus war im 18. und 19. Jahrhundert eines der zentralen Begegnungsorte der Berliner Aufklärung und der Romantik. Gäste waren unter anderem Johann Gottfried Schadow, Karl Friedrich Schinkel, Daniel Chodowiecki und Theodor Körner. Ebenfalls in dem Haus untergebracht war die 1713 gegründete Nicolaische Verlagsbuchhandlung (heute: Nicolai Verlag). Seinerzeit berühmt war die Privatbibliothek Nicolais mit über 16.000 Bänden.
Oben: Die Brüderstraße mit dem Nicolai-Haus auf einem Gemälde von Eduard Gärtner (Ausschnitt).
Ein kurzer Abstecher in die parallel zur Breiten Straße verlaufenden Brüderstraße:  In der ehemaligen Verbindung zwischen Petriplatz und Schlossplatz ist das sogenannte Nikolai-Haus (Nr. 13) Zeuge der Wohnkultur des hier seit dem 17. Jahrhundert ansässigen Hofbeamtentums. Das um 1670 auf bestehenden Fundamenten errichtete, mehrfach umgebaute und erweiterte Haus ist eines der ältesten Wohnhäuser in Berlin. Besitzer waren ab 1747 der Unternehmer Johann Ernst Gotz- kowsky, ab 1787 der Verleger und Schriftsteller Christoph Friedrich Nicolai, der das Haus durch Carl Friedrich Zelter umbauen ließ. Seitdem ist das dreigeschossige und siebenachsige barocke Bürgerhaus mit Seiten- und Quergebäuden, Galerien und einem der wenigen erhaltenen barocken Innenhöfe Berlins als Nicolai-Haus bekannt.
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Die Breite Str. im 17. Jahrhundert. Ausschnitt aus Plan, Berlin 1640 Ernst Fidicin, 1852. Links oben Dominikanerkirche und Schloss, Cölln von 1640       
Die Breite Straße um 1812 mit Einzelparzellen. Weihnachtsmarkt um 1783. Breite Straße um 1860. weiter > weiter >
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