AG Historische Mitte Berlin Arbeitsgemeinschaft zur Wiedergewinnung des historischen Stadtkerns
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Der Petriplatz (II) In den Jahren 1846 bis 1853 wird eine neue Pfarrkirche von Johann Heinrich Strack im neogotischen Stil errichtet. Der Innenraum ohne Seitenschiffe wird von einem Sterngewölbe überspannt, ein West- riegel und der mehr als 96 Meter hohe Turm prägen den Baukörper von außen. Der Turmbau wird 1852 vollendet und mit einem Maßwerkhelm aus Eisenguss bekrönt. Am 16.10.1853 wird die neue Kirche von König Friedrich Wilhelm IV. feierlich eingeweiht. Den Turm, den die Kirche erhält, hat nunmehr eine Höhe von 111 Meter und ist zu dieser  Zeit der höchste Turm der Stadt.                                                                                                                       Die Petrikirche übersteht die Bombardierungen der historischen Mitte am 3. Februar 1945 unbeschä- digt. In den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs richtet die Waffen-SS einen Beobachtungsposten im Kirchturm ein. Sie setzt ihn auf ihrem Rückzug in Brand; der Turm brennt mit dem Kirchenschiff aus und die Kirche wird an allen Seiten beschädigt. Ab 1954 beginnt die Diskussion über die staatlichen Abrisspläne, denen das Evangelische Konsistorium nicht zustimmt. 1959 wird die Kirchen- ruine verstaatlicht. Die an der Kirchenruine erforderlichen Bauarbeiten für deren Sicherung können von der Kirche nicht ausgeführt werden, da die erforderlichen finanziellen Mittel die vorhandenen Möglichkeiten übersteigen. Also wird die Ruine gegen eine geringfügige staatliche Entschädigung abgegeben. 1964 zwingt die DDR-Regierung den Gemeindekirchenrat, dem Abriss der reparaturfähigen und wiederaufbauwürdigen Kirche zuzustimmen. Die Kirche wird  im Jahre 1964 gesprengt, um auf dem sakralen Grund- stück einen Parkplatz für das DDR-Bauministerium neben der verbrei- terten Gertraudenstraße anzulegen. In den 1960er Jahren erfolgte die Neubebauung durch den Ostberliner Magistrat um die Brüderstraße mit dem Staatsratsgebäude und der anlie- genden Wohnbebauung, sowie der Verkehrsachse Grunerstraße / Leip- ziger Straße – im Rahmen der DDR-Hauptstadtplanung und Gestaltung der neuen DDR-Staatsache. Der Petriplatz wurde vollständig beseitigt.
Neugotische Petrikirche, 1853. Brüderstraße und Petrikirche. Gemälde von Eduard Gärtner, 1863. Luftaufnahme Petrikirchplatz, 1920er Jahre. Sprengung der Petrikirche, 1964 Ruine der Petrikirche, 1951. Petrikirche und umgebende Häuser, 1951.
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