Der PetriplatzDie wechselhafte Geschichte der Petrikirchenzwischen dem 13. Jahrhundert und 1945:Die Petrikirche war die erste Pfarrkirche im alten Cölln und entstand Mitte des 13. Jahrhunderts als frühgotische Kirche, vermutlich zur gleichen Zeit wie die Nikolaikirche in Berlin. Nach jetzigen Erkenntnissen gab es fünf Kirchen, die sich an diesem Standort nacheinander befanden. Die erste Kirche stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Feldsteinmauerreste waren noch bis ins 19. Jahrhundert teilweise erhalten. Im 14. Jahr-hundert wurde die Kirche durch einen gotischen Bau ersetzt. 1728 soll ein erneuter Umbau nach dem Willen von König Friedrich Wilhelm I. erfolgen. Entstehen soll ein barocker Neubau mit einem 108 Meter hohen Holzturm, doch noch vor der Vollendung brennt 1730 verursacht durch mehrfachen Blitzeinschlag der Turm vollständig ab. Das Feuer ver-nichtet auch die Kirche, das Köllnische Gymnasium sowie weitere 37 Bürgerhäuser am Petrikirch-platz. Die Zerstörungen sind so groß, dass der König einen Kirchenneubau anordnet. Johann Friedrich Grael beginnt mit einem Neubau der Kirche, die 1733 zunächst ohne Turm ein-geweiht wird. Grael erhält den Auftrag, einen Turm für die Kirche zu errichten, doch dieser stürzt 1734 ein und zerstört das Kirchenschiff. Der Weiterbau erfolgt durch die Baumeister Johann Philipp und Titus de Favre. Der Kirchenbau wird jedoch nicht endgültig fertig gestellt, da er während der Bauzeit mehrmals einstürzt und 1809 durch einen erneuten Brand vernichtet wird. Die Ruine wird abgetragen und der freie Platz mit Lindenbäumen bepflanzt. Nahezu 40 Jahre liegt der Ort brach.